Biberaktivitäten beschäftigen auch den Hydrographischen Dienst Burgenland von Zeit zu Zeit – so besteht seit längerem ein kleiner Nebendamm unmittelbar vor der Pegelstation Strem / Hausgraben. Durch diesen Nebendamm kam es zu stärkerem Schilfbewuchs und Verkrautung, wodurch Durchflussmessungen am Pegel beeinträchtigt wurden. Gemeinsam mit dem Biberbeauftragten des Landes Burgenlandes wurde eine Lösung für diese Problematik gefunden - es wurde festgelegt, dass der Bewuchs flussab des Nebendammes im Rahmen der Fließgewässer-Instandhaltung entfernt werden darf. Knapp 400m flussaufwärts befindet sich der Hauptdamm, welcher auf nachstehenden Fotos ersichtlich ist. Auch in der Nähe der Pegelstation Dobersdorf / Lafnitz kam es 2018 zu Biberschäden an Bäumen.
Der Biber ist unser größtes heimisches Nagetier und perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Ursprünglich besiedelten Biber weite Teile Europas, Asiens und Nordamerikas, durch Bejagung und Lebensraumzerstörung wurde der Biber jedoch nahezu ausgerottet. Erst ab dem 20. Jahrhundert führten großangelegte Wiederansiedlungsprojekte zu einem Ansteigen der weltweiten Population.
Biber besetzen einen bestimmten Gewässerabschnitt, und gestalten dort aktiv ihren Lebensraum. In Biberrevieren befinden sich meiste mehrere Wohnbauten, deren Eingänge stets unter dem Wasserspiegel liegen. Um diese Unterwasserzugänge sicherzustellen und die Bauten zu schützen, werden von Bibern Dämme angelegt.
Als tierischer Baumeister hat der Biber großen Einfluss auf die Gestaltung der Landschaft. Und genau diese Aktivitäten bergen großes Konfliktpotential zwischen menschlichen Nutzungsinteressen und den Bedürfnissen des Bibers. Während der Biber dadurch Lebensraum in seinem Revier erschafft und diesen vehement verteidigt, kann es für den Menschen als Bewirtschafter und Nutzer der umliegenden Landschaft zu negativen Auswirkungen kommen. Benagte Bäume, gegrabene Erdhöhlen, Aufstauungen und Überschwemmungen, etc. werden als Gefährdung im öffentlichen Raum gesehen.
Demgegenüber stehen wiederum die positiven Effekte für den ökologischen Zustand unserer heimischen Fließgewässer. Der Biber steigert bspw. die Totholzmenge – ein wichtiger Faktor für die biologische Vielfalt an unseren Gewässern. Auch werden Gewässer wieder naturnaher und abwechslungsreicher gestaltet. Durch den aufstauenden Effekt der Biberdämme verweilt das Wasser länger in diesem Gewässerabschnitt – was bei Hochwasserereignissen zu Scheitelminderungen und Abflussverzögerungen führen kann, ebenso kann es auch eine Grundwasseranreicherung bewirken.
Da nur ein umsichtiges Bibermanagement geeignete Lösungen sowohl für den Menschen als auch für den Biber liefern kann, wurde 2015 das Bibermanagement Burgenland gestartet.
Infos zum Bibermanagement Burgenland erhalten Sie auf dieser Seite:
https://www.burgenland.at/themen/natur/naturschutz/bibermanagement/
Weitere Downloads rund um den Biber: