Das Hochwasserprognosesystem Leitha wurde in enger Kooperation zwischen der Hydro Niederösterreich und der Hydro Burgenland entwickelt.

Das Prognosemodell Leitha bietet die Möglichkeit, den Abfluss und den Wasserstand für festgelegte Prognosepunkte (hauptsächlich Pegelstationen) und somit auch mögliche Hochwässer für einen Zeitraum von bis zu 48 Stunden zu prognostizieren. Eingangsgrößen für das Modell sind modellierte Durchflüsse der wesentlichen Zubringer und in Echtzeit erfasste Hydrographische Daten. Das System stützt sich auf ein hydrodynamisches 1-D Modell der Leitha. Dieses reicht vom „Leitha Ursprung“, d.h. dem Zusammenfluss von Schwarza und Pitten bis zur österreichisch-ungarischen Staatsgrenze. Die Leitha überwindet dabei eine Fließstrecke von etwa 102 km bzw. einen Höhenunterschied von ca. 180 m. Die Wirkung bestehender Rückhaltebecken bzw. großflächiger Versickerungen werden ebenso berücksichtigt. 

Ende 2020 wurde das ursprüngliche, rein hydrodynamische Prognosemodell Leitha um ein neu erstelltes Niederschlags-/Abflussmodell für die Leitha-Zubringer (Schwarza, Pitten und in vereinfachter Form für die seitlichen Leitha-Zubringer) ergänzt. In dieses Modell fließen neben Niederschlagsmesswerten auch die Niederschlagsprognosen der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) ein. Für die Warme Fischa wurde ein konzeptives hydrologisches Modell entwickelt. Durch die Verknüpfung der neuen Modelle mit dem hydrodynamischen 1-D Modell der Leitha wurde das System komplettiert und hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Prognosen bzw. der Möglichkeit eines längeren Prognosezeitraumes (v.a. für die Prognosepunkte im oberen Einzugsgebiet) verbessert.     

Die Hochwasserprognosen werden laufend bei der Hydro Niederösterreich gerechnet und stündlich aktualisiert. Die Ergebnisse werden jedoch nicht auf einer von BGLD und NÖ gemeinsam betriebenen Website veröffentlicht, sondern werden in den Webportalen der Hydrographischen Dienste Niederösterreich und Burgenland in unterschiedlicher, aber abgestimmter Art und Weise (Länge des Prognosezeitraumes für die jeweiligen Prognosepunkte, etc.) visualisiert.

Die Hydro Burgenland übernimmt die errechneten Prognosedaten vom System der Hydro Niederösterreich und stellt diese im Wasserportal Burgenland dar. 

Die Hydro Niederösterreich veröffentlicht die Prognosedaten auf der Wasserstandsnachrichtenseite der Niederösterreichischen Landesregierung.
https://www.noe.gv.at/wasserstand/#/de/Messstellen

Hinweise zur Verwendung der Prognoseseite:

In der Übersichtskarte sind Durchflüsse, die unter dem mittleren Abfluss (MQ) liegen, hellblau, Durchflüsse, die über dem MQ liegen sind dunkelblau eingefärbt.

Warnmarke 1 (grün) entspricht dem Mittelwert aus MQ und HQ1,  Warnmarke 2 (gelb) entspricht einem HQ1, und Warnmarke 2 (rot) entspricht dem Mittelwert aus HQ5 und HQ10.

Wenn Sie den Mauscursor in der Übersichtskarte über ein Stationssymbol ziehen, so wird der aktuelle, gemessene Durchfluss eingeblendet.

Durch Anklicken eines Prognosepunktes in der Übersichtskarte oder durch Auswahl im Drop-Down Menü gelangt man zu den Prognoseergebnissen des jeweiligen Prognosepunktes.

Man erhält ein Diagramm in dem sowohl die Abflussganglinie (dunkelblau), als auch die Wasserstandsganglinie (hellblau) eingezeichnet sind.

Auf der linken Achse des Diagramms ist der Wasserstand in m angegeben, auf der rechten Achse der Durchfluss in m3/s.

Die schwarze vertikale Linie im Diagramm trennt die Messwerte von den Prognosewerten. Links davon werden die Messwerte dargestellt, rechts davon die prognostizierten Durchflüsse und Wasserstände. Wie bereits oben ausgeführt wurde der Prognosezeitraum für die einzelnen Prognosepunkte unterschiedlich gewählt. Für die Prognosepunkte im oberen Bereich der Leitha werden derzeit kürzere Prognosezeiträume dargestellt als für jene im unteren Bereich des Einzugsgebietes.  

Fährt man mit dem Mauscursor die Ganglinien entlang, so erhält man kontinuierliche Werte.