Seit nunmehr 125 Jahren beschäftigt sich der Hydrographische Dienst mit der Erfassung und Beschreibung des Wasserkreislaufs.
Anlässlich des Jubiläumsjahres 2019 hat MR Dipl.-Ing. Reinhold Godina von der Abteilung Wasserhaushalt im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) einen Internetartikel verfasst, welcher auf der Homepage des BMNT nachzulesen ist, und hier in gekürzter Fassung zitiert wird:
Bereits im 18. Jahrhundert wurden erste Pegelbeobachtungen auf österreichischem Staatsgebiet durchgeführt, im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das Messwesen weiter ausgebaut. Durch die rasante Siedlungsentwicklung im Zuge der Industriellen Revolution wurde die Forderung nach systematisch erfassten und allgemein verfügbaren hydrographischen Unterlagen immer lauter. Im Jahr 1894 schließlich wurde das Organisationsstatut des k.k hydrographischen Centralbureaus erlassen und die Ausgestaltung und Erweiterung des hydrographischen Messnetzes auf dem österreichischen Gebiet der Monarchie organisiert.
Der Hydrographische Dienst besteht seit seiner Gründung aus dem Hydrographischen Zentralbüro – nunmehr Abteilung Wasserhaushalt im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus -, den Hydrographischen Dienststellen in den Bundesländern und seit 1945 auch der heutigen via donau sowie den vielen privaten Beobachterinnen und Beobachtern vor Ort.
Das staatliche hydrographische Messnetz umfasst aktuell ca. 6500 gewässerkundliche Einrichtungen an denen Parameter der Sachgebiete Niederschlag, Lufttemperatur, Verdunstung, Oberflächengewässer, Schwebstoffe, Grundwasser, Quellen und Wasser in der ungesättigten oberen Bodenzone erfasst werden.
Die zentrale Aufgabe des Hydrographischen Dienstes ist nach wie vor, all diese Messstellen möglichst ausfallsfrei zu betreiben, die Daten zu prüfen und bei Bedarf zu korrigieren.
Darüber hinaus werden die hydrographischen Auswertungen eines jeden Jahres seit 1893 im Hydrographischen Jahrbuch veröffentlicht.
Die Arbeit des Hydrographischen Dienstes in Österreich genießt beim Fachpublikum ein hohes Ansehen, jedoch gelangt die Hydrographie meist nur bei Hochwasserereignissen in die öffentliche Wahrnehmung. Im Jubiläumsjahr 2019 gibt es daher zahlreiche Aktivitäten in verschiedenen Bundesländern und im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, um Bilanz zu ziehen und die Arbeit des Hydrographischen Dienstes für die breite Öffentlichkeit verständlich und erlebbar zu machen.
(In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass das Burgenland als jüngstes Bundesland bekanntermaßen erst im Jahre 1921 zu Österreich gekommen ist. Die Vermutung liegt nahe, dass der Startschuss der Hydrographie in Burgenland somit erst in diesem Jahr erfolgte. Tatsächlich aber ist es so, dass der Hydrographische Dienst in Ungarn bereits 1886 offiziell ins Leben gerufen wurde, und dank der freundlichen Auskunft der Wasserwesensdirektionen in unserem Nachbarland, sind auch mehrere historische ungarische Messstellen auf burgenländischem Gebiet bestätigt.)
Der vollständige Artikel findet sich hier:
https://www.bmnt.gv.at/wasser/wasser-oesterreich/wasserkreislauf/125JahreHydro.html
Update 14.11.2019:
Im Rahmen des 125-jährigen Bestehens der Hydrographie in Österreich fand am 12. November 2019 eine Festveranstaltung in der Nationalbibliothek Wien statt. Auf der Homepage des BMNT gibt es eine Pressemitteilung dazu:
Die Abteilung I/4 - Wasserhaushalt im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) veröffentlicht die Schriftenreihe "Mitteilungsblatt des Hydrographischen Dienstes". Diese Mitteilungen widmen sich einem bestimmten, aktuellen Thema der Hydrographie in Österreich. Nun liegt das Mitteilungsblatt Nr. 89 vor, welches dem Anlass des 125-jährigen Bestehens der Hydrographie in Österreich gewidmet ist und einen Überblick über das vielfältige Aufgabenspektrum der hydrographischen Arbeit in Österreich bietet.
DOWNLOAD des Mitteilungsblattes: