Die Hydro Burgenland ist der Frage nachgegangen, ob und in welcher Form sich die Ausbildung einer Eisdecke am Neusiedler See in den letzten jahrzehnten verändert hat.
Ausgangsbasis dieser Auswertung bildeten Erhebungen, die seinerzeit vom Austrian Institute of Technology (AIT) in Kooperation mit dem Hydrographischen Dienst Burgenland gemacht wurden und den Zeitraum Winter 1965/66 bis Winter 2011/12 umfasst haben.
Zur Weiterführung dieser Auswertung wurden für den Zeitraum Winter 2009/2010 bis aktuell:
A) die monatlichen Pegelberichte aller Neusiedler See Pegelstationen (Apetlon A-79, Illmitz Biologische Station, Podersdorf, Neusiedl am See, Breitenbrunn, Rust und Mörbisch) durchgesehen. Dort wird von den Beobachtern und Beobachterinnen dieser Stationen unter anderem vermerkt, ob es Randeis gibt, die Bucht mit Eis geschlossen ist oder der See insgesamt eine Eisdecke hat.
B) die hochauflösenden (15min) Messwerte des Wasserstandes und der Wassertemperatur aller Pegelstationen grafisch visualisiert und auf Anzeichen für eine geschlossene Eisbedeckung überprüft.
C) im Internet nach Presseberichten, Zeitungsartikeln und Gemeindeinformationen über die Möglichkeit des Eislaufens am Neusiedler See recherchiert.
Waren alle Pegelstation gesichert mit Eis umgeben, so wurde dieser Zeitraum genauer auf Hinweise für das Vorhandensein einer geschlossenen Eisbedeckung untersucht - wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass es dennoch offene Teilflächen gab.
Die nachstehende Grafik zeigt die Dauer der geschlossenen Eisbedeckung des Neusiedler Sees von Winter 1965/66 bis Winter 2020/21 in Tagen.
Die BVZ hat unsere Auswertung ebenfalls in einen sehr interessanten Artikel einfließen lassen:
Neusiedler See: Immer weniger Eistage